Mittwoch, 23. August 2017

die reise - 2.tag

ICE nach münchen
acht uhr
müde.

mit k. auf ihrem balkon mit diesem postcardview auf münster & donau über private (k.) und berufliche (t.) phantasien gesprochen.
zu spät ins bett.
besser: auf die wohnzimmercouch,
da das schlafzimmer schon besetzt war.
mit spidermen.
bei spinnen kenne ich nichts -
es gibt nur: entweder sie oder ich.
und nachdem die dritte große sich zeigte,
hatte ich verstanden.
okay.
wohnzimmer.
couch.

und ich dachte bislang, daß im zehnten stock entspannungsgebiet für phobiker wie mich sei.

#

münchen.
ich war noch nie in münchen.
und auch diesmal …
railjet nach budapest.

vorbei an hufschlag und laken.
eine handvoll häuser, geraniengeflutet und alle farben grün.
fundgrube für degeto-locationscouts.

und neugebauer oder thomalla reiten in den sonnenuntergang.

 

dann
mal wieder verspätung.
und die anschlüsse.
ich bin im urlaub, ich bin im urlaub, ich bin ... – autosuggestion don`t work.

#

salzburg.
umsteigen.
zug nach wien.
mit ruhezone.
vor mir besprechen schweden in skandivischer ruhe das diesjährliche pfifferlingsaufkommen am heimatort per tabletfon,
neben mir erklärt die wiener oma den beiden vorschulkindern was der papa gesagt und daß sie die flugzeuge heuer wieder nicht gucken werden – da sie mit dem zug gleich weiterfahren werden: „so wir wir gekommen sind“.
okay.
ich suche einen anderen platz.
jetzt höre ich nur noch einer deutschen ungeduldigen-mitte-mama zu,
wie sie zusammen mit ihrer schulkindtochter für ein gewinnspiel einen cocktail mit mango kreiert.
ruhezone.
RUHEZONE!

ansonsten viel (ländlich geprägte hügel-)landschaft.

in vocklabrück sehe ich im bahnhofsrestaurant tische mit weißen tischdecken.
eine familie sitzt beim mittagessen.
kindheitsbilder.
bahnhofsrestaurants, die noch restaurants waren.
waldmeisterbrausegläser auf bierdeckeln.
während der wartezeit auf einen zug.
wie wenig kultur und qualität hat dagegegen eine backshopkettenfiliale oder ein mccafé.

wels.
im bierbeisel am bahnsteig hängen gemälde in schweren goldrahmen vor denen ein mann über seinem ottakringer sinniert.

#

linz.
letzter umstieg.
beim aussteigen spricht mich ein „typical migrant“ (männlich, anfang zwanzig, südländisches äußeres) an: „soll ich ihnen den koffer …?“
reflexhaft verneine ich.
a la „bin schon groß, kann selbst“
und wuchte das schwere monste die zugstufen hinunter …
… da greift der junge mann doch zu und nimmt es mir ab.

break
gerade fragt mich der schaffner, der mir später auch meinen koffer aus dem zug heben wird, angesichts meines notierens (paper&pen) „schreibens dahoam?“ bitte? „schreiben sie nach hause?“

wenig später beim einsteigen steht vor mir ein junger österreichischer athlet (sporttasche), während sich hinter mir männliche bestager anstellen.
ich wuchte.
keiner fragt.
später erinnere ich mich seltsamerweise an diese fünfziger jahre – fräulein in salzburg/florenz/heidelberg – filme, in denen beim zug/bus/tram-einsteigen männerhorden oder wenigstens one smart guy dem „jungen fräulein“/“der gändigen frau“/“der dame“ den koffer abnehmen und natürlich in das gefährt hieven.
finde den unterschied.
oui.
statt der spitzenhandschuhe und dem hütchen dieser charmeobjekte aus einer zeit vor tinder und #aufschrei habe ich ein paar jahre mehr zu bieten.
daran wird es liegen.
alles.

#
ankunft.
meine wirtin fährt mich in die gebuchte berghütte.
zuvor kurzeinkauf und natürlich – wirtin wartet im auto und ich beeile mich - „die hälfte“ vergessen.
ein anruf später ist ein zusätzlicher hofertrip morgen vereinbart.
es fehlt nur obst.
aber das sehr.

ja,
die hütte.
wasser und strom sind da.
tv und wlan nicht.
„ja, es ist sehr einfach“
ein bett unterm spitzdach.
wespen, mit denen man die vesper teilen muß.
und austrian privatfunk.

ABER DIESE AUSSICHT

ich schaue auf berge, apfelbäume, berge, wälder, berge …
die sonne brennt.



#

ich reibe mich mit zeckenspray ein.
schließlich bin ich ein deutscher sicherheitsfreak.

die wespen nerven.
wie baut man wespenfallen?
ich versuche es mit honig auf tellern am anderen ende des tisches, der vor der hütte steht und an dem ich frisches brot esse und pfefferminztee trinke.
eine gelbschwarzgestreifte schleckt, während die zwei anderen immer wieder versuchen, kontakt mit mir aufzunehmen.

währenddessen zieht sich der himmel zu.
es rumpelt.
hat die hütte einen blitzableiter?

es ist kurz vor sieben.
vielleicht sollte ich schlafen gehen.

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