Mittwoch, 23. August 2017

die reise - 4.tag



4.tag

nach einer regennacht befindet sich die hütte am morgen noch in den wolken.
es ist diesig, kein talundbergblick.
ich frühstücke auf dem befestigen vorplatz.
der rasen bei der sitzgruppe ist bereits belegt:
nacktschnecken wohin man sieht.
ja, die natur hat einiges in petto.

ich merke, daß ich noch nicht im ich-esse-auch-regenwürmer-nehbergforbeginners-modus bin.
die natur und ich are not connected.
ekel und angst sind the missing links.
wie damals in serbien.
was sich damals recht flott ausging – als mich zur begrüßung vier bordercollies ansprangen.

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irgendwann nachmittags ist das wetter wanderbereit.
ich schnappe mir meine sachen und maschiere los.
beim schnellen start vergesse ich eines der beiden zeckensprays zu nutzen.
was ich später auf „tracktorwegen“, die mir meine vermieterin in die wanderkarte eingezeichnet hat, verfluche.
kniehohes gras, feuchter, rutschiger untergrund.
nach zwei irrwegen, die am wald- und feldrand enden, nehme ich einen befestigten privatweg.
und ich beginne straßen zu lieben:


straßen
sind zivilsation.
sind sicherheit.
sind kontrolle.
schon von weitem sehe ich nacktschnecken, blindschleichen, warane.


unterwegsjause

der weg zurück ist ein einziger langer anstieg durch ein waldgebiet.
zeit für tausend gedanken.
ich erinnere mich, daß man mit stühlen messerstecher bekämpft.
und daran,
daß angst mit streß korreliert.
streß hatte ich zuletzt genug.
später flüchtet ein reh vor mir.
warum flüchten nacktschnecken nicht? und warum hat gott bei ihnen designmäßig so total versagt?
kurz darauf kommt ein brauner pfeil auf mich zugeschossen: nachbarshund.
ich werde beschnüffelt und beleckt, noch bevor ich auch nur „ab nach hause!“ denken kann.

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am abend fantastischer sonnenuntergang.
zu dem ich aber noch ein stück laufen müßte.
ich lese im bett.
und denke: sonnenuntergänge werden überschätzt.
- ehe ich mich dann doch kurz vor programmschluß noch aufraffen kann:
pff!
also, die natur hat`s hier echt drauf.
wenn was passiert, aber dann richtig.
orangeroter himmel hinter bergkulisse - mein huawei versagt beim versuch der abbildung.








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