Samstag, 29. Oktober 2016

brooklyn

hat eine skyline und mehl als zweieinhalbmillionen einwohner
also münchen plus köln.
allerdings sind weite teile einfach kietze, quartiere, hoods -
kleinteilige wohnstrukturen.
sieben stufen hoch -
dann drei schmale stockwerke -
fertig ist das oft-backsteinige reihenhaus.
daneben steht ein ähnliches.
und daneben auch - die ganze straße, den ganzen block.

und in so einem haus empfing mich mrs. k.,
mein airbnb-host.
sie war genauso wie von bild & schrift erwartet.
gut so.
und das zimmer war schön. und es hatte keinen fernseher. hm.
...

eigentlich wollte ich gleich noch einmal los -
für eine stunde (ich spürte die müdigkeit) zur brooklynbridge, um die skyline von manhatten zu sehen.
es war mittlerweile gegen 7pm und dunkel,
weshalb mir k. den weg durch den park zur brücke ausredete.
aber wenn ich noch wolle, könne ich noch mit der subway nach nassau (williamsburg) fahren.
dort sei es "nett".
und das richtige für einen kurzen ausflug.

dann erklärte sie mir die einzelnen türschlösser.
das eine halb herum, das andere andrücken - und von außen erst oben, dann unten - und wenn ich wiederkehre auch "alle riegel zudrehen".
als ich es nach demdritten erklären immer noch nicht gerafft hatte,
merkte ich, daß ich wohl ziemlich durch den wind war.
flug - und schließlich war es mittlerweile nach 1uhr mez.

auch wenn alles in mir zur manhatten-skyline drängte,
der verstand oder eben die deutlichen aufnahmedefizite ließen mich dann doch nur noch
den weg zum nächsten supermarkt (brötchen, butter, marmelade, saft .. ) einschlagen.
und auch diesen verfehlte ich zunächst.
aber schließlich fand ich auch diesen - und zurück.
und dann irgendwann ins bett.
tod.
aber glücklich.



Freitag, 28. Oktober 2016

flug und so

die achteinhalb stunden flug vergingen dann doch schneller als gedacht -
lag wohl hauptsächlich am unterhaltungsprogramm:
die fjorde norwegens, island, grönland, kanada ...




dazu das "entertainmentpaket" von air berlin im vordersitzmonitor.
ich entschied mich für einen liebesschinken und eine familiengeschichte.
okay, als ich dann bemerkte, daß die ausgesuchten filme alle
mit einem tod
endeten,
fand ich das ohmenmäßig dann doch supoptimal,
weshalb ich noch den adler-film wählte.

 


dann
quadratisch ausgerichtete
vorortreihenhaussiedlungen.
vorortreihenhaussiedlungen.
vorortreihenhaus ...
schließlich kurz die skyline von manhatten - und schon:
jfk.
landung.
15.48uhr [21.48uhr mez]
das zeitumrechnen begann.

und der ausstieg.
46. reihe.
das dauert dann etwas.
 ich war bei den letzten.
die das flugzeug verließen und in richtung gepäckband liefen.

das gute am ankommen auf dem flughafen jfk ist:
man bekommt sofort seinen koffer.
das schlechte:
man muß zuvor fast anderthalb stunden an der paßkontrolle anstehen.
selbst die v.i.p., wie diese ard-tatortkommissarin (dortmund) stand im jogginganzug und turnstunden in der reihe der wartenden.
zur unterhaltung lief obamas willkommensrede in dauerschleife auf monitoren über unseren köpfen.
angesichts der fünf bestetzten kontrollschalter und der geschätzt dreihundert anstehenden konnte ich wieder nur (ungläubig) grinsen. so undeutsch unprofessionell und wenig einladend (obama!) empfand ich die situation.
mit podcasts im ohr überstand ich auch diese zeit.
durfte dann  sogar am schalter - als einzige? - das prozedere (rechte hand, rechter daumen, linke .. ) zweimal absolvieren. der beamte schaute noch enmal lange auf seinen monitor ...
kurzer schreck.
und dann aber: new york - ich komme!

das weitere ist kurz erzählt:
karten für airtrain & subway gekauft.
auf nachfrage den nächsten train genommen, in howard beach in den a-train um -
und in nostradamus ave., brooklyn ausgestiegen.

yeah!

nachdemich meinen koffer die steilen subway-stufen hochgehievt hatte, war
ich
endlich da, wo ich schon so lange sein wollte.
vor begeisterung sandte ich playboy per skype ein livevideo (was mich mein guthaben kosten sollte) -
und empfand den weg zur unterkunft
"12 blocks gegen den verkehr"
als einzigen "trip".

was mir auffiel, waren die vielen barbershops,
in der die jungen poc [also black & caribian] abhingen.
da ich mich selbstversorgen mußte,
nahm ich auch bereits einiges aus einem supermarkt mit.
getrocknete blaubeeren.
fantastisch.

und dann war ich auch schon da.
am "hipperen" ende der nostradamus.




Donnerstag, 27. Oktober 2016

große gusche

tegel.

mit der ausgedruckten bordingcard zur gepäckaufgabe.
nur eine familie vor mir.
die dann doch mit kinderwagen- und rollator-orange-bebändelungs-aktion länger als gedacht verweilte.
man war kurz vor "gemütlich niederlassen" vor dem schalter.
die adressen waren mit der airberlin-checkerin schon ausgetauscht.
glaube ich.

koffer (inklusive notebook - wollte ich doch gleich nach der rückkehr weiter zur arbeit fahren) aufgegeben.
weiter zum zoll.
inklusive beistehendem gewehr-bei-fuß-soldier.
piiiiieps.
kette war schon ab.
haarspange!
einmal ganz-körper-scan.
das übliche in deutschland.
na, besser so - als anders!
versuche ich das unangenehme lächelnd den zollis und mir schönzureden.
was mich wohl erst recht ...
regel nummer eins bie der zollkontrolle: klappe halten!
mich hatte es schon überwindung gekostet, keinen satz mit "terror" zu sagen.
aber selbst meine launige bemerkung führte zu
"darf ich mal in ihre tasche sehen?",
was natürlich ein gutes beispiel für eine rhetorische frage ist
und zu
"kommen sie mal mit!"
durch stoffbahnen von den übrigen passagieren getrennt, wurde ich auf sprengstoff untersucht.
irgendwie fand ich es noch immer lustig -
aber als weiblich, german, 54 entspreche ich natürlich dem vollbild einer terrorverdächtigen.
kann ich alles verstehen.
nicht wirklich.
deshalb mein grinsen. so absurd ... *

gut, so locker wie ich glaubte, dieses zollabenteuer zu nehmen, war ich dann wohl doch nicht -
sah ich mich doch,
nachdem ich "schnell vor dem flug" noch einmal eine flughafentoilette aufgesucht hatte,
einem urinal gegenüber.
und brauchte ein paar sekunden, um dieses störende element in größere zusammenhänge einzuordnen.
männerklo!
raus!
wieder grinste ich beim verlassen der lokalität.
diesmal den beiden damen, die mich beim verlassen des falschen örtchens beobachten und ebenso schmunzelten, zu.

bording.

erstmals dieser 2-4-2-sitze-pro-reihe-airbus.
natürlich fenster.
dummerweise hintere reihen, was sich dann beim ausstieg als logistisch problematisch erweisen würde.
eine ruhige dame neben mir.
allerdings auf langstrecke mit einigen armremplern - ohne sich zu entschuldigen.
mit p. hatten wir schon einmal besprochen, daß es asoziale arschlöcher und nichtasoziale menschen gibt. und dass man verhalten nicht schön reden muß. auch wenn es anteile davon gibt, die akzeptabel sind.

aber erst einmal starteten wir pünktlich.

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* später fand ich im aufgegebenen koffer noch einen abschiedsgruß vom zoll:
"kontrolliert, aber nichts entnommen"



Mittwoch, 26. Oktober 2016

zurück auf anfang (1)

ich bin sehr aufgeregt.
jedenfalls in der zeit nach der euphorie der buchung und der zeit des wartens bis heute.
zwei tage vor dem flug ist mir nun nur noch schlecht.
vor aufregung.
denke ich mal.

der flug ist für 13uhr geplant.
genug zeit, nach dem gestrigen langen arbeitstag "alles" aufzuräumen und den koffer umzupacken.
das telefon.
a.
ich erwähne, daß mir mulmig sei.
"weil du es solange wolltest?"
die frage läßt mich verstummen.
worte .. im halse.
tränen.
da löst sich vermutlich etwas.
"weinst du?"

ja, ist wohl, weil ich seit 26jahren darauf warte.
erst war da nicht das geld.
dann war da nicht das geld.
und schließlich ..
aber nachdem ich in diesem jahr schon südfrankreich und südengland (+london) erstmalig besucht habe, war diese reise - bereits geplant zum50. - .. fällig.

jetzt oder nie.
wer weiß, ob ich im nächsten jahr noch lebe.
da gibt es diese symptome.
die ich hypochondrisch beobachte.

und außerdem ist man mit airbnb auch besser dabei als mit den hotelwucherpreisen.
trotzdem lege ich die reise so, daß die hauptwochenverdienstarbeitstage nicht tangiert werden.
6 tage (davon 1,5 fly & travel).

ich schreibe sogar ein testament.
obwohl da nicht viel zu testamenten ist, aber sicher ist sicher.

so.
jetzt geht`s los.
koffer, umhängetasche, paket.
letzteres bringe ich auf dem weg zur tram noch zur post.
ein paar geschenke für playboy (mörser, fachbuch etc.) - als übergangsobjekte.

Dienstag, 11. Oktober 2016

cp

aufregung wird nicht weniger.
selbst playboy ist aufgeregt - hinsichtlich meiner reise.
strange.

morgen. flug.
donnerstag ... ich im cp.

Sonntag, 9. Oktober 2016

aufgeregt

erstmals bin ich vor einer reise aufgeregt.
was seit jahren nicht mehr der fall war.

sonst war da eher ein widerstand. keine lust. och nee ...

diesmal schlaflose* nächte.
während der koffer dann doch fast leer bleibt.
vier tage.

________________

* vielleicht weil ich seit sechsundzwanzig jahren ...
dorthin.
und nun endlich.
geld. genug. und entschlossenheit. 
nach in diesem jahr: erstmals auch london/südengland & südfrankreich. 
also: wenn nicht auch noch dieses letzte ziel.




odi und der scheich

war mal wieder dort, wo die straßen gassen und der cappuccino melange heißen.
und alles ein wenig naiver & netter klingt.
als in deutschland.
und in berlin im besonderen.

#

im flugzeug sitzt ein dicker mann neben mir.
auf dem mittelplatz.
der gangplatz ist noch frei.
und so mache ich ihm den vorschlag,
daß er - falls der platz frei bliebe - doch auf den gangplatz rücken könne:
"dann haben wir beide mehr platz".
er nickt lächelnd.
später besetzt eine dame den freien platz ...

ich lese noch im flugzeug (ich hasse das wort flieger) im standard,
daß man das griensteindl schließen will und das ein lokal "ganz in grün" am ring zu empfehlen sei.
daselbst besonders das lammkotelett.

#

in meiner pension ist wieder das falsche (dunkle) zimmer hergerichtet.
auch der preis stimmt nicht.
"entschuldigen sie, ich bin nicht immer vor ort"
bemüht sich die gastgeberin um besänftigung als ich auf meine korrespondenz (hell!) verweise
und
arrangiert, daß ich ein anderes zimmer bekomme.
und auch der preis wird der booking.com-zahl angepaßt.

#

aber nun!
erst mal ins griensteindl.
wie immer.
ganz hinten. am fenster.
eine melange und einen kleinen strudel.
schauen. freuen. dankbar sein.

später spreche ich die kellnerin wegen der schließungs-meldung an.
"wir haben es heute aus der zeitung erfahren!
das haus hat ein scheich gekauft ..
die dachwohnung ist schon leer.
bestimmt kommt hier wieder so ein handyshop rein ...
wifi!
wifi!
ich kann`s schon nicht mehr hören.
das erste, wenn die leute hier hereinkommen ist - haben sie auch wifi?
ja, wahrscheinlich sind wir schon weihnachten raus ... "

mein kaffeehaus!
ins central wechsle ich nicht.
muß ich weiter suchen.
oder die wiener petitieren für den verbleib.

#

am abend gehe ich mit dem geburtstagskind* in das grüne lokal.
ein dj spielt loungemusic.
wir bitten um einen "ruhigen" platz.
eine dame weist uns einen tisch in der hintersten dunkelgrünsanften couchecke zu.
noch einmal sprechen wir die unterhaltungserschwerende lautstärke gegenüber einem kellner an.
aber der sound wird nur minimal gedimmt.
dafür gibts böse blicke vom meistro.
nach etwas brot mit olivenöl nimmt
mein begleiter das lammkotelett,
ich einen salat.
übersichtliche portionen.
dafür standartpreise (15€)
und ausgesprochen bemühte kellner et al.
nach dem achten mal
"und? alles bei ihnen in ordnung?!"
hören wir mit dem zählen auf.

#

spaziergang auf dem ring und durch das abendliche wien.
bei kurzärmeltemperatur.
noch gegen zehn.
passieren gefühlt sieben häuser in denen ein berühmter komponist, am meisten:mozart,
gelebt oder gearbeitet hat.
entdecken den judenhof und andere angenehm lauschige plätze,
finden aber kein ruhiges dessertlokal - zum draußen-ausklingen-lassen.

so holt sich mein begleiter* ein bier und wir gehen kurz noch einmal in mein pensionszimmer.
zum fernsehen.
talkshow, aspekte, neomagazin.
nach mitternacht gratuliert mir mein begleiter zum geburtstag
und geht dann heimwärts.

#

wie schon auf dem hinflug, so auch auf dem rückflug:
mehr als dreißig minuten verspätung.
beginn bording.
air berlin.
erste sparmaßnahmen? erster widerstand des personals?

diesmal sitzt neben mir ein junger bärtiger arabischer mann. schlank.
allein sein schwarzes buch auf den knien ist dick.
der koran?
vor ein paar monaten wäre mein denken noch freier gewesen.
postfaktisch ...

alles geht gut.

zurückzu lese ich wieder im standard.
diesmal vom facebookauftritt vom fpö-chef.
strache & sein hund odi.
erinnert mich an ricky gervais und seine olli-katze.
nur das ricky sympathischer ist.

dann wird fendrich nach seiner haltung zum
populärsten musiker austrias,
"erstmals ein rechter - sonst warns immer linke" -
gefragt.
er bleibt im respektvollen abstand.

ja.
und dann war ich auch schon im zwanzig grad kälteren, ruppigeren und bewölkteren berlin.

parking position.

__________________________________

* playboy