Samstag, 3. September 2016

südfrankreich (4)

nach den letzten langen etappen sollte es heute nur mal eben zwei stunden in den nordwesten gehen. diesmal war kein hotel gebucht.
aber eine auberge dick angestrichen.

doch zuvor wieder ein unterwegsstop.
in biot.



kleiner ort, nicht weiter spektakulär.
doch verhältnismäßig viel kunst.
wahrscheinlich inspirierte mich das zum kauf eines bildes.
ein druck eines segelschiffes.
der auf der rückbank seinen platz fand.



valbonne ersparte ich a. (kilometer!),
dafür sahen wir von unterwegs viele dieser auf hügel
angelegte dörfer.

nach abenteuerlicher fahrt im strömenden regen,
welcher die kurvigen straßen um die hügel und berge der haut var
stellenweise überspülte
und ich nur noch
"halt an!"
rief, während a. im kurvenfahren eine herausforderung sah,
deren bewältigung ihn zutiefst befriedigte,
erreichten wir die angesteuerte
herberge kurz vor aups.
domain des buis.
von einer schweizerin geführtes haus aus dem 18.jahrhundert.
lockte der reiseführer.

madam öffnete im weißen bademantel.
im hintergrund sah ich eine damenrunde.
die meisten ebenso gewandet.
wir hatten schon die schweizer fahrzeuge auf dem parkplatz gezählt.
vier.
und vier zimmer gab es.
trotzdem gefragt.
"ach sie haben auch das buch!"
madam hatte den reiseführer in meiner hand entdeckt.
und nein, nichts frei - man sei ausgebucht.

a. fragte nach einer empfehlung.
wir wurden an das schloßhotel in maissac-bellevue verwiesen.

draußen meinte a., daß wenn er nicht dabei gewesen wäre, ich wohl hätte bleiben können ...

also, weiter.
über aups zum schloßhotel.
aups
ist eine typische kleinstadt.
deren gesperrtes zentrum allerdings das navi kurz überforderte.
dafür wurden wir zuschauer eines lokalen boule-wettbewerbes -
auf allen plätzen sah man vornehmlich männer "im besten boule-alter" kugeln werfen.
das erklärte auch die sperrung des marktplatzes und anliegender rues.

weiter zum schloßhotel.
schön gelegen.
aber ein voller parkplatz kündete an, was dann spruchreif wurde:
complete.

unterwegs ein schild zu einem mas [freistehendes bäuerliches anwesen - wiki].
dem a. folgte.
drei kilometer feld- und waldweg.
die endzwanziger, die wir dann nach einer unterkunft fragten, sagten uns freundlich,
daß heute leider kein zimmer ...

noch mal aups.
ich hatte im reiseführer noch ein hotel gefunden.
ja, man hatte ein zimmer.
aber dunkel und zum gasthof gelegen.
nein!

das war es mit aups.

weiter nach cotignac.
mittlerweile leicht verzweifelt.
wieder hatte der reiseführer mit bürgerhaus, himmelbett und selbstgekochtem abendessen geworben.
nach dem zweiten klopfen öffnete sich die tür:
complete!
aber gehen sie doch mal zum bed & breakfast direkt neben der kirche.
wir fanden das einhorn, wie sich das b&b nannte -
doch auch dort: complete!

allerdings war der besitzer ein sehr freundlicher franzose, der sogar english mit uns redete.
eric bemühte sich sichtlich.
telefonierte herum.
und irgendwann auch mit charlotte, der dame von der touristinformation (sonnabend 18uhr!).
es klang irgendwie vielversprechend.
a. fand die bemühungen des monsieur e. so bemerkenswert, daß er für sich die herberge als "muß ich noch mal hin" vermerkte.
und auch ich war von soviel konversation und hilfsbereitschaft berührt.

nun, es kam zum guten schluß:
charlotte wies uns den weg zu "den oliven" - einem haus in den hügeln von cotignac mit zwei gästezimmern und einem pool. 
der weg führte auf einer abenteuerlichen piste an pinien vorbei auf den parkplatz vor dem haus.
die gastgeber empfingen uns und zeigten ein tres romantic zimmer (landhauskatalogrosa) mit talblick.



am abend gingen wir auf den platanenumsäumten marktplatz mit "häusern aus der zeit des 16. bis 18.jahrhundert" essen.



und ich weinte mal wieder. vor glück.
ich war dort, wo ich hinwollte - in einer kleiner stadt in der provence mit vielen franzosen (wovon wahrscheinlich die wenigsten einheimische waren).
seit jahren war da dieser wunsch ...
im vergangenen jahr wegen a. `s arbeit verschoben.
nun.
endlich.



es paßte, das an diesem abend auch ein fest am anderen ende des marktplatzes stattfand: vor einer kleinen bühne, auf der musik gespielt wurde, standen lange bankreihen, auf denen viele franzosen - jung & alt - vor cola oder wein und einer suppe saßen.
am nächsten morgen beim frühstück erklärte mir die dänin, die mit ihrem mann im bergzimmer der "oliven" wohnte und wegen der tour de france angereist war, daß es sich um ein dorffest gehandelt habe, welches vierzehn tage nach dem nationalfeiertag mit "suppe für alle" gefeiert wird. getränke bringt jeder selber mit.
schöne tradition
.

.

am nächsten tag erwartet uns ein langer ritt durchs land.
was a. (reiter) natürlich sauer macht ...
auch wenn ich "nichts dafür kann".
also, so gut wie nichts.

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