Freitag, 3. März 2017

leben

ich hatte mir zeit genommen und war dann also nach drei stunden fertig.
mit ikea.
mit zwei schweren taschen bepackt, schleppte ich mich in richtung haltestelle.
die bahn kommt aller zwanzig minuten.
wußte ich.
und dachte mir - wenn sie gerade wegfährt, dann nimm einfach die andere linie.
die fährt aller zehn minuten.

und, daß ich jetzt mit vierundfünfzig doch entspannt sei.
und warten könne.
was ich immer zu vermeiden suchte.
bislang.

aber jetzt.
kann ich anders.
warten.
und so.

dann kam die bahn.
und ich stand an der kreuzung.
die bahn fuhr also geradeaus und ich rannte mit meinen hamsterkäufen.
aber dann war ja noch die straße parallel zur haltestelle.
dort war auch gerade grün.
also - kein weg zur bahn.
...
dann fuhr da aber kein auto mehr.
nur die rechtsabbieger standen in zwei reihen und fieberten auf ihr go.
...
kurzer blick auf die ampel und die rechtsabbieger und die haltende tram -
und dann
riskiert.

scheiße!

die rechtsabbieger hatten ihr go.
und einer hätte mich beinahe erwischt.

...

die bahn erreicht.
rein.
und ...

wegen einer straßenbahn!
sein leben!
zu riskieren!

...

und dann noch: für die falsche bahn.
eine station später stieg ich aus.
und zwei minuten später kam die richtige.
ich hätte also alle zeit der welt gehabt.

...

noch stunden später war ich wie ...
noch mal glück gehabt.
aber
warum
noch immer
nicht warten?

...

kaffee aus der sammeltasse.
zur feier des überlebens.

immerhin knallte es dann doch noch mal.
ich hatte den thermoskannenmorgenkaffee in der mikrowelle erwärmen wollen und wohl statt der halben minute automatisch die sieben für mein abendessen eingestellt.
puff!
und der kaffee war statt in der tasse überall.
in der mikrowelle.

...

und trotzdem.
merci!

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