ICE nach münchen
acht uhr
müde.
mit k. auf ihrem
balkon mit diesem postcardview auf münster & donau über private
(k.) und berufliche (t.) phantasien gesprochen.
zu spät ins bett.
besser: auf die
wohnzimmercouch,
da das schlafzimmer
schon besetzt war.
mit spidermen.
bei spinnen kenne
ich nichts -
es gibt nur:
entweder sie oder ich.
und nachdem die
dritte große sich zeigte,
hatte ich
verstanden.
okay.
wohnzimmer.
couch.
und ich dachte bislang, daß im
zehnten stock entspannungsgebiet für phobiker wie mich sei.
#
münchen.
ich war noch nie in
münchen.
und auch diesmal …
railjet nach
budapest.
vorbei an hufschlag
und laken.
eine handvoll
häuser, geraniengeflutet und alle farben grün.
fundgrube für
degeto-locationscouts.
dann
mal wieder
verspätung.
und die anschlüsse.
ich bin im urlaub,
ich bin im urlaub, ich bin ... – autosuggestion don`t work.
#
salzburg.
umsteigen.
zug nach wien.
mit ruhezone.
vor mir besprechen
schweden in skandivischer ruhe das diesjährliche
pfifferlingsaufkommen am heimatort per tabletfon,
neben mir erklärt
die wiener oma den beiden vorschulkindern was der papa gesagt und daß
sie die flugzeuge heuer wieder nicht gucken werden – da sie mit dem
zug gleich weiterfahren werden: „so wir wir gekommen sind“.
okay.
ich suche einen
anderen platz.
jetzt höre ich nur
noch einer deutschen ungeduldigen-mitte-mama zu,
wie sie zusammen
mit ihrer schulkindtochter für ein gewinnspiel einen cocktail mit
mango kreiert.
ruhezone.
RUHEZONE!
ansonsten viel
(ländlich geprägte hügel-)landschaft.
in vocklabrück
sehe ich im bahnhofsrestaurant tische mit weißen tischdecken.
eine familie sitzt
beim mittagessen.
kindheitsbilder.
bahnhofsrestaurants,
die noch restaurants waren.
waldmeisterbrausegläser
auf bierdeckeln.
während der
wartezeit auf einen zug.
wie wenig kultur
und qualität hat dagegegen eine backshopkettenfiliale oder ein
mccafé.
wels.
im bierbeisel am
bahnsteig hängen gemälde in schweren goldrahmen vor denen ein mann
über seinem ottakringer sinniert.
#
linz.
letzter umstieg.
beim aussteigen
spricht mich ein „typical migrant“ (männlich, anfang zwanzig,
südländisches äußeres) an: „soll ich ihnen den koffer …?“
reflexhaft verneine
ich.
a la „bin schon
groß, kann selbst“
und wuchte das
schwere monste die zugstufen hinunter …
… da greift der
junge mann doch zu und nimmt es mir ab.
break
gerade fragt mich der schaffner, der
mir später auch meinen koffer aus dem zug heben wird, angesichts
meines notierens (paper&pen) „schreibens dahoam?“ bitte?
„schreiben sie nach hause?“
wenig später beim
einsteigen steht vor mir ein junger österreichischer athlet
(sporttasche), während sich hinter mir männliche bestager
anstellen.
ich wuchte.
keiner fragt.
später erinnere
ich mich seltsamerweise an diese fünfziger jahre – fräulein in
salzburg/florenz/heidelberg – filme, in denen beim
zug/bus/tram-einsteigen männerhorden oder wenigstens one smart guy
dem „jungen fräulein“/“der gändigen frau“/“der dame“
den koffer abnehmen und natürlich in das gefährt hieven.
finde den
unterschied.
oui.
statt der
spitzenhandschuhe und dem hütchen dieser charmeobjekte aus einer
zeit vor tinder und #aufschrei habe ich ein paar jahre mehr zu
bieten.
daran wird es
liegen.
alles.
#
ankunft.
meine wirtin fährt
mich in die gebuchte berghütte.
zuvor kurzeinkauf
und natürlich – wirtin wartet im auto und ich beeile mich - „die
hälfte“ vergessen.
ein anruf später
ist ein zusätzlicher hofertrip morgen vereinbart.
es fehlt nur obst.
aber das sehr.
ja,
die hütte.
wasser und strom
sind da.
tv und wlan nicht.
„ja, es ist sehr
einfach“
ein bett unterm
spitzdach.
wespen, mit denen
man die vesper teilen muß.
und austrian
privatfunk.
ABER DIESE AUSSICHT
ich schaue auf
berge, apfelbäume, berge, wälder, berge …
die sonne brennt.
#
ich reibe mich mit
zeckenspray ein.
schließlich bin
ich ein deutscher sicherheitsfreak.
die wespen nerven.
wie baut man
wespenfallen?
ich versuche es mit
honig auf tellern am anderen ende des tisches, der vor der hütte
steht und an dem ich frisches brot esse und pfefferminztee trinke.
eine
gelbschwarzgestreifte schleckt, während die zwei anderen immer
wieder versuchen, kontakt mit mir aufzunehmen.
währenddessen
zieht sich der himmel zu.
es rumpelt.
hat die hütte
einen blitzableiter?
es ist kurz vor
sieben.
vielleicht sollte
ich schlafen gehen.
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