2.8.17
ich sitze im bus und merke, wie die
sache mächtig aus dem ruder läuft.
zuvor hatte ich noch überlegt, ob
zwanzig minuten vor abfahrt bereits auf dem hauptbahnhof, von wo mein
zug nach ulm fahren sollte, zu sein, pussy ist.
und ob nicht „fünfzehn minuten vor
abfahrt“ laut bvg-routen-plan genügen würden.
irgendwas ließ mich die pussyvariante
wählen.
beinahe hätte ich sogar noch die
snowflake-route wählen können.
doch dieser schienenersatzbus fuhr dann
doch schon ab, während ich noch an der ampel wartete.
und da klingt auch schon das problem
an: schinenersatz.
Scheinbar nicht nur ein problem,
sondern auch für den verkehrsbetriebestreckenzeitenberechner.
Zehn minuten nachdem ich den
pussyvariantenbus genommen hatte, wurde mir der unterschied zwischen
bahn (tram) und straße (bus) im morgendlichen berufsverkehr klar.
weitere zehn minuten und ca. zwanzig
meter weiter ließ mich die durchschnittsgeschwindigkeit getielt
durch weg oder so ahnen, daß ich wohl irgendwann am hauptbahnhof
ankommen würde – jedoch nicht zur geplanten zeit und zum gebuchten
zug.
adrenalin am morgen vertreibt …
„ja, ein taxi auf twist – in
minuten ecke danziger … muß zum hauptbahnhof.“
beim nächsten halt raus aus dem bus
und im sprint zur vereinbarten corner.
and go!
mittlerweile waren es noch zwanzig
minuten bis buffalo.
der taxifahrer wurde eingenordet und so
versuchte er sich ampelumfahrend bis zur central station
durchzuschlagen.
wir waren ein team.
bis zum nordbahnhof lagen wir gut in
der zeit.
noch zwölf minuten.
ich mußte nach „tief“, sprich
somerolltreppendown.
ankunft am bahnhof hieß noch nicht
ankunft am zug.
das versprach noch ein zirkeltraining:
kraft (in meinem koffer führe ich neben schuhen auch einen laptop
und diverse zeitschriften zur doc-arbeits-recherche mit) & lauf.
Okay.
Naturkundemuseum.
Es ging nichts mehr.
So schien es.
„baustelle!“ informierte der
fahrer. „und die polizei ist da.“
ich fragte, ob es sinn mache,
auszusteigen und „den rest“ zu laufen.
„dis is noch n kilometer, det bringt
erst recht nischt.“
fünf minuten und unzähliges adrenalin
später:
„wenn ich die nächste ampel schaffe,
dann haben sie noch ne chance.“
er schaffte die ampel – und dann
sahen wir die stauursache:
polizeiautos wegen dreier lustiger,
karmapunkte sammelnder junger frauen, die ein plakat (vor dem
umweltministerium?) hochhielten: „diesel go home!“
(gedächtnisprotokoll).
f … !!!
beim aussteigen:
„sie haben noch fünf minuten!“
wieviel kostet es?
ich gab einen schein.
danke!
und sprintete los.
noch vier minuten.
rolltreppe eins, rolltreppe zwei.
der zug stand noch.
„sie müssen bis ans andere zugende
gehen“ - auf meine frage nach dem reservierten platz.
ein ice ist lang.
irgendwann stieg ich ein.
und lief inside.
bis zum wagen.
#
ab hildesheim dann ruhepuls.
apropos hildesheim.
es gibt so orte, da möchte man nicht.
tot. zaun.
wobei.
mein wienfazit auf meiner ersten
paris-venedig-rom-wien-europatour mit „echtem geld“ im august
neunzig fiel – ähnlich wie später für bonn – mit
„rentnerstadt“ aus.
jetzt empfinde ich höflichkeit &
sauberkeit in wien keineswegs mehr „tranig“, sondern – auch im
kontrast zum berlinghetto (rau & ranzig) – ausgesprochen
entspannend.
ist wohl wirklich so in altersding
(„rentnerstadt“).
also, hildesheim.
vielleicht nicht so greepy, wie es
aussieht.
#
greepy.
ja.
gestern.
noch immer suche ich nach einem –
„ich bin kein verdammter sjw“ – shirt.
wegen studium.
also, falls ich nochmal. wie geplant.
gut.
bislang sah ich mich in der
peterson-collektion – irgendwas mit „i`m a good one“ - in
erinnerung an die snl-show (obama-wähler: I`m the good one) und in
ablehnung moralischer arroganz.
gestern nun auf dem bahnhof (wo auch
sonst: ich bin gefühlt 7/24 auf bahnhöfen) am arbeitsort,
wartend auf die abfahrt.
ein fahrradfahrer steht am
fahrkartenautomaten next to my window.
ein anderer nähert sich.
nicht direkt.
langsam, ganz langsam, im bogen.
es sind die scheinbar gehemmten!
göttingen: ein
mitfahrer ist eingestiegen.
er hält am
automaten und wartet bis der andere mann sein ticket gezogen hat.
dieses herantasten
an den automaten hat mich aufmerksam gemacht.
ich scanne: eher
schmächtiger körperbau, buschige augenbraunen, dunkle, unruhige
augen, weißes t-shirt mit düsterem unidentifizierbarem bild, dunkle
hose.
greepy.
so sehen
serienmörder aus.
in meiner
vorstellung.
Er zieht seine
geldkarte aus dem automaten und ich kann lesen, was auf seinem
t-shirt steht:
keiner entkomt.
ich lache auf.
und ich weiß,
welcher druck auf mein t-shirt kommt.
mit einem m.
zitat ist zitat.
#
offenbach.
die pension.
die weiterbildung.
lange her.
inzwischen habe ich
mir einen kaffee geleistet.
aber erst nach der
preisfrage.
zulange
leben-am-limit.
drei euro kostet
ein wasser mit kaffeeanmutung.
noch mehr als zwei
stunden nach ulm.
eine
fachzeitschrift durchgelesen.
barebacking,
healing architecture … - aber noch immer kein thema.
oder wäre „sjw-habit and it`s
genesis“ (angeregt durch adlers
minderwertigkeitskomplex/kompensation desselben, bindungsverhalten
der eltern) eines?
die nächste
zeitung liegt bereit.
noch hundert
minuten nach buffalo ...
ciao frankfurt.
skyline.
#
mal schau`n, wer in
stuttgard zusteigt.
der zustieg zu
einem früheren datum bestätigte ALLE meine vorurteile gegenüber
schwaben:
verkniffen,
zwanghaft, gehemmt-maulfaul.
sollte ich über
„schwabenhass“ doktorn?
tags: sozialneid
einerseits, kleinstadt-egozentrik andererseits; angscht, wut;
ausgelutscht.
jetzt trendet nach
sachsenhass (projektion eigener fremdenfeindlichkeit auf das volk mit
der sprache) eher #islamist oder @fdist.
#
der sehr betont
sprechende, schwul soundende zug-janhofer (oder sollte ich dann
besser jensriewa synonymisieren?) bittet schon wieder um
verständnis.
wegen der
verspätung.
wegen der
baustelle.
wegen der
weichenstörung.
wegen der
vorausfahrenden züge.
solange ich noch
heute in ulm ankomme, habe ich taschen voller verständnis.
#
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