3.tag
am morgen ist da
ein schatten.
ich räume gerade
teller und kaffeetasse, honig und marmelade auf den tisch mit
bergblick vor der hütte.
war wohl nichts.
ich bestreiche das
selbstgemachte walnußbrot der wirtin mit selbstgemachtr
zwetschgenmarmelade.
dann ist er da.
ein großer brauner
hund.
allein.
niemand weit und
breit.
er beleckt meine
beine und marschiert dann durch die offene tür in die hütte.
wo er alles
beschnüffelt, was nicht bei zehn auf dem tisch liegt.
währenddessen
läuft mein ichhabeinehundehaarallergie- und wennderbeißt-modus im
dauermodus.
an niedere
instinkte andocken.
fressen und saufen
geht immer.
denke ich.
und hole zunächst
eine schüssel mit wasser.
keine reaktion.
aber ich habe ja
schinken und wurst, das müßte doch ….
treffer!
ich bekommt brauni
aus der hütte.
und da höre ich
auch schon die rufe.
„ja, der geht
immer in die hütten.“
toll.
ich bin froh, daß
brauni weg ist und erwähne nicht meine hundephobie,
die mir vielleicht
ein „immer (wieder)“ ersparen könnte.
ein fehler.
ein paar minuten
später ist brauni wieder da.
scheiße.
jetzt bin ich
jedoch gewappnet.
hüttentür zu.
kein sabber an
schuhe und medikamente, die auf dem boden liegen.
ich hole schinken.
und spüre braunis
zähne, der mir den schinken aus der hand frißt – noch bevor ich
diesen in richtung hundeheimweg werfen kann.
aber rettung naht.
der mann der wirtin
kommt mit de, um sein dammwild zu versorgen.
sie müssen einfach
sagen „geh nach hause!“ meint er.
uff.
später erzählt
ermir noch, daß brauni ein therapiehund sei.
für den kindergarten.
…
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natürlich leisten
mir auch wieder die wespen beim frühstück gesellschaft und die
große nacktschnecke ist auch wieder da.
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ja, da müssens zum
doktor.
meint der
wirtinmann.
als ich ihm von der
zecke erzähle.
die ich gestern
abend ertastet und beim kratzen entleibt habe.
danach war an
schlaf nicht zu denken.
bis weit nach
mitternacht las ich in meinem leukämiebuch.
alles ist relativ.
auch zecken.
aber autosuggestion
bei mir … eben nicht.
zum glück gab es
diesen elfuhrtermin heute, zu dm mich die wirtin abholen wollte.
wegen der
weintrauben.
zum abend.
zuviel natur.
zecken, wespen,
hunde.
und der blick ist
immer noch SO SCHÖN.
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„das ist keine
zecke.
und wenns rot wird,
sehn wirs dann ja.“
hm.
statt zum arzt zu
gehen, schlägt mir die wirtin eine wanderung vor:
„das ist ein
schöner weg“
„und auch nicht
so lang“
und so mache ich
das, was ich nicht wollte.
ich wollte ja
nurruhe.
und MIT BLICK
dieses verdammte arbeitsthema finden, formulieren, formatieren.
stattdessen wandere
ich.
mit sandalen.
am gleinkersee
entlang zum sensenwerk.
und weiter bergauf
bis zum haus der wirtin.
was mir ein „na,
des hätt ich nun nicht gedacht, daß sie bis hernauf kummen.“
einbringt.
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meine panik –
tiere! - hatte ich a., der in südtirol wandert, kurz mitgeteilt, der
fragt, ob er sonntag kommen soll.
heute ist freitag.
und sonntag fahre ich schon weiter.
back in
zivilisation.
soll er bleiben.
immerhin weiß ich
jetzt mit brauni umzugehen – der mittlerweile schon zweimal wieder
da war – und was den zeckenbiß anbelangt, na, entweder es ist
nichts oder „wenns rot wird, sehn wirs dann ja“.
die wespen nerven.
trotz honigteller
zehn meter weiter.
ob zeckenspray
gegen wespen hilft?
oder ist
chemiewaffeneinsatz verboten?
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es regnet.
seit einigen
stunden.
ich sitze vor unter
dem vordach der hütte und lese meinen leukämieroman, nebenbei höre
ich radio.
ö1 interviewt eine
ottakringer spö-abgeordnete, welche die besorgnis der interviewerin
über die parallelgesellschaft im zehnten wiener bezirk nicht teilen
will. In den nachrichten wird berichtet, daß vierzig prozent der
straftaten von menschen nichtösterreichischer herkunft verübt
werden – und einordnend auf den bevölkerungsanteil (fünfzehn
prozent) hingewiesen. es folgt eine sendung über hass im netz, die
ich mir spare.
da das programm
draußen keine änderung verspricht, gehe ich ins bett. mit dem buch.
ich sehe zum großen
weißen haus von brauni.
ein fenster ist
erleuchtet und ich denke, wenn ich – wie vermutlich die leute in
dem weißen haus - einen fernseher hätte, würde ich die overdose
fauna wohl gar nicht so bemerken.
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gestern gab es nach
dem regen diesen regenbogen in fullhd.
einmal über das
ganze tal.
soetwas großartiges
habe ich noch nie gesehen.
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